Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung
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Praxistest verschiedener Bluntingverfahren mit zwei Putenherkünften und deren Auswirkung auf Tierwohlindikatoren nicht schnabelkupierter Puten

Projektpartner und Projektkoordination: Dr. Klaus Damme und Stefanie Grün, Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügel- und Kleintierhaltung Kitzingen (LVFZ), Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)

Teilprojekt-LMU. Koordination: PD Dr. Shana Bergmann
Laufzeit: 02.2018-03.2019

Förderung: Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)

Aufgrund der aktuellen Diskussion zum Thema Schnabelkürzen in der Putenmast wurden am Lehr- Versuchs- und Fachzentrum für Geflügel- und Kleintierhaltung in Kitzingen drei verschiedene Putengenetiken (B.U.T. 6, B.U.T. Premium und Auburn Puten) und Hähne eingestallt. Davon war jeweils die Hälfte schnabelkupiert und die andere Hälfte unkupierte. Ziel war es eine Alternative zum standardmäßigen Schnabelkürzen in der konventionellen Putenmast durch natürlichen Schnabelabrieb beim Fressen, mit im Futtertrog eingelegten Estrich-Schleifscheiben, zu untersuchen. Aufgezogen wurden die Puten in zwölf Abteilen fünf Wochen lang jeweils nach Genetik und Schnabelzustand getrennt.
Nach der fünften Lebenswoche wurden 600 Tiere auf 24 Versuchsabteile (à 10 m2) randomisiert verteilt und für weitere 15 Wochen gemästet (geplante Endbesatzdichte: 49,06 kg/m2, für B.U.T. 6; 45,70 kg/m2, für B.U.T. Premium und 35,11 kg/m2, für Auburn). Dadurch entstanden die sechs Versuchsgruppen: V1 = B.U.T. 6 kupiert; V2 = B.U.T. 6 unkupiert; V3 = B.U.T. Premium kupiert; V4 = B.U.T. Premium unkupiert; V5 = Auburn kupiert; V6 = Auburn unkupiert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Genetik Auburn signifikant (p ≤ 0,05) weniger Verletzungen, Gefiederschäden und Verwürfe aufwies. Allerdings hinsichtlich des Gewichts wertvoller Teilstücke wie Brust und Keule signifikant leichter waren. Die Methode des natürlichen Abriebes (Blunting) stellte sich in dieser Studie insgesamt in den meisten Merkmalen als genauso effektiv dar wie das Kupieren der Schnäbel.

Publikationen:
Grün et al. (2019) abrufbar unter: https://www.european-poultry-science.com/Effekte-unterschiedlicher-Bluntingverfahren-hinsichtlich-der-Tierwohlindikatoren-nicht-schnabelkupierter-Putenhaehne,QUlEPTYyMTY1NDUmTUlEPTE2MTAxNA.html

Grün et al. (2021) unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8388756/