Wasserbecken für Nerze (BMELV/BLE)
Untersuchung zu Form, Fläche und Tiefe von Wasserbecken in der Haltung von Nerzen (Mustela vison)
Ziel des Projektes ist eine wisschenschaftliche Studie - bestehend aus Literaturrecherche, Expertenbefragung und praktischen Versuchen - zu Form, Fläche und Tiefe von Wasserbecken in der Nerzhaltung. Die Vorgaben der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung sind zu beachten.
Im Rahmen der Literaturecherche sind folgende Aspekte zu bearbeiten: Nutzung offener Gewässer durch Nerze unter natürlichen und naturnahen Bedingungen unter Berücksichtigung von alters- und geschlechtsspezifischen Verhalten sowie der Nutzungsfrequenz, biologische Funktion von Wasser für Nerze sowie Gestaltung künstlicher Wasserbecken und deren Nutzung durch Nerze in zoologischen Gärten und ähnlichen Einrichtungen.
Mindestens drei ausgewiesene Wildtierexperten sind über das natürliche Verhalten von Nerzen - besonders hinsichtlich der Nutzung von Wasser - zu befragen. Aus den Ergebnissen der Literaturstudie und der Befragung ist das experimentelle Versuchsdesign zu entwickeln. Dabei ist zu untersuchen, welche Beckengrößen, -formen und -anordnungen geeignet sind, den Nerzen in kommerziellen Haltungen eine weitgehende Ausübung ihres arteigenen Verhaltens zu ermöglichen.
Der Vergleich dreier unterschiedlicher Ausführungen ist besonders wichtig, um geeignete Ableitungen für die Ausgestaltung der o. g. Verordnung zu ermöglichen. Ferner sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die praktische Umsetzbarkeit der beschreiben.
Folgende Fragen sind dazu zu beantworten:
- Welche Kosten entstehen für den Bau und Unterhalt der im Projekt untersuchten Wasserbecken in der Praxis?
- Welche hygienischen Konsequenzen sind durch den Einsatz von Wasserbecken in der Nerzhaltung zu erwarten (Risiken für die Tiergesundheit, Notwendigkeit der Wasseraufbereitung)?
- Welche Folgekosten würden ggf. entstehen?
- Es sind weiterhin Aussagen zur Übertragbarkeit der Untersuchungsergebnisse auf andere unter natürlichen Bedingungen semiaquatisch lebende Pelztierarten zu treffen. Die Ergebnisse der Studie sollen die tierschutzgerechte und effiziente Umsetzung abstrakter Vorgaben vereinfachen sowie ggf. Weiterentwicklung rechtlicher Vorgaben ermöglichen.
Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
Ansprechpartner: Dr. Elke Rauch, Prof. Dr. M. Erhard