Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung
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Ruhe- und Schlafverhalten von Przewalskipferden

Untersuchungen zum Ruhe- und Schlafverhalten von Przewalskipferden im Tennenloher Forst

 Hintergrund der geplanten Untersuchungen ist die, im Zusammenhang mit der immer wieder aufkommenden Debatte um die Frage nach der tiergerechten Unterbringung von Pferden, Frage nach dem Einfluss des Haltungssystems auf das Schlafverhalten von Pferden. Auffallend ist, das in der Literatur keine bzw. kaum Angaben gemacht werden, wie die Haltungsbedingungen eines Pferdes gestaltet werden müssen um den Anforderung, die das Tier an sein Schlafbedürfnis stellt, gerecht zu werden.

Hier fehlen konkrete Untersuchungen, da bisher auch nicht bekannt sind, wie das Schlafprofil und die einzelnen Schlafphasen von Pferden vom Haltungssystem beeinflusst werden und inwieweit sich im Alter das Schlafprofil eines Pferdes verändert und ob rasse- und geschlechtsabhängige Unterschiede sowie Unterschiede auf Grund der Position in der Rangordnung zu erkennen sind. Auf der Grundlage von Literaturrecherchen und den Ergebnissen aus eigenen Arbeiten zum Schlafverhalten des Pferdes (Wöhr, Güntner und Erhard, 2009) lässt sich Folgern, das Schlaf auch beim Pferd ein wesentlicher Bestandteil des 24 h Tages und damit des Ethogramms eines Pferdes ist.

Wir gehen davon aus, dass weiterführende Untersuchungen, insbesondere Untersuchungen an einer frei lebenden Wildpferdeherde wesentliche Ergebnisse zum Schlafverhalten von Pferden liefern. Die Möglichkeiten dieser Herde, ihre Schlafplätze frei wählen zu können, ohne sich nach einem von dem Menschen vorgegeben Rhythmus richten zu müssen, könnten es erlauben, konkrete Anforderungen an die Haltungsbedingungen von Pferden formulieren zu können, die den Ansprüchen des Pferdes in Bezug auf Regeneration gerecht werden und somit auch von Tierschutzrelevanz sind.

Die Untersuchungen sind nicht invasiv, d.h. die Herde und auch das Einzeltier können weitestgehend unbeeinflusst ihrem täglichen Rhythmus nachgehen. Es werden lediglich Video- und Direktbeobachtungen erfolgen, sowie das Einsammeln von Kotproben.

Ansprechpartner: Dr. Caroline Wöhr, Prof. Dr. Michael Erhard